Online-Workshop Stellen und Signalisieren von Weichen und Kreuzweichen


Teil I - Antriebskonstruktionen von Weichen und Kreuzweichen
   
1. Ortsgestellte Weiche ohne Weichenlaterne
  Für ortsgestellte Weichen oder Kreuzweichen in Industriegebieten  oder  Schmalspurweichen kann diese einfachste Anordnungohne Weichenlaterne  je nach  Platz beiderseits der Weiche montiert werden. Sie benötigen:
  • A: 1x Bausatz Stellhebel
  • C: 1x Antriebskit
  • I: 1x Schwellenlagereisen gewinkelt



2. Ortsgestellte Weiche mit abgenommener Weichenlaterne
Die klassische Anordnung für Schutzweichen und selten gestellte  Abzweigweichen im Industriegleisbereich, in kleinen Bahnbetriebswerken oder Güteranlagen sowie Nebenstrecken, allerdings ohne Weichenlaternen. Sie kann wahlweise auf beiden Seiten der Weiche erfolgen. Auch für DKW's geeignet. Sie benötigen:
  • A: 1x Bausatz Weichenstellbock DRG/DR/DB
  • I: 1x Schwellenlagereisen gewinkelt

     
 
3. Ortsgestellte Weiche mit Weichenlaterne
Die Standardausrüstung ortsgestellter Weichen, beiderseits der Weiche   montierbar. Die Weichenlaterne wird in den Stecksockel des Antriebskits  eingesteckt,  sodaß die Anordnung aus Zif. 2 jederzeit mit einer Weichenlaterne  ergänzt  werden kann. Der Antriebskit enthält auch die unterflurische  Drehmechanik  für die Laterne. Zur Ausrüstung einer ortsgestellten  Weiche mit  Fahrwegsignalisierung benötigen Sie also:
  • A: 1x Bausatz Weichenstellbock DRG/DR/DB
  • D: 1x Weichenlaterne (beleuchtbar mit LED)
  • I: 1x Schwellenlagereisen gewinkelt

 

4. Ferngestellte Weiche mit normalem Drahtzug-Weichenantriebskasten   und Weichenlaterne auf der Antriebsseite
Standardausstattung von mit Drahtzugleitungen ferngestellten Weichen mit Laterne auf der Antriebsseite. Die Anordnung kann wahlweise beiderseits des Gleises erfolgen, die Drahtzugleitung im Kanal G kann von der Zunge oder vom Herzstück her erfolgen. Gegenüber des Kanals G ist ein Umlenkrollenkasten F erforderlich. Sie verwenden:
  • A: 1x Bausatz Weichenstellbock DRG/DR/DB
  • B: 2x Schwellenlagereisen gekröpft
  • D: 1x Weichenlaterne
  • E: 1x Weichenantriebskasten
  • F: 1x Umlenkrollenkasten
  • G: Drahtzugkanal Gr. II
  • H: Zurüstsatz für zusätzliches Gestänge und weitere Details


Die Zuführung der Drahtzugleitung kann auch   von der Zungenseite  der Weiche erfolgen,  je nach Lage des Stellwerks   und der Ablenkungen  im Kanalsystem. Die erforderlichen Bauteile sind dieselben.

Eine Variante dieser Anordnung stellt die Montage des Laternenhalterbocks  auf dem Schwellenlagereisen gegenüber des Umlenkrollenkastens dar. Auch  diese Anordnung kann beiderseits der Weiche vorgenommen werden, auch ist die Zuführung der Drahtzugleitung von beiden Seiten möglich.


5. Ferngestellte Weiche mit normalem Drahtzug-Weichenantriebskasten und Weichenlaterne auf der gegenüberliegenden Seite
Diese Anordnung findet sich, wenn die Weichenlaterne auf einer Seite untergebracht werden soll, auf der jedoch aus Gründen der Kanalführung der Antrieb selbst nicht untergebracht werden kann. Hierbei wird der Stellbock mit Laternenhalter und Laterne auf einem gesonderten, gewinkelten Schwellenlagereisen angebracht. Sie benötigen hierzu:

  • A: 1x Bausatz Weichenstellbock DRG/DR/DB
  • B: 2x Schwellenlagereisen gekröpft
  • D: 1x Weichenlaterne
  • E: 1x Weichenantriebskasten normal
  • F: 1x Umlenkrollenkasten
  • G: Drahtzugkanäle Gr. II
  • H: Gestängebauteile aus Zurüstsatz sowie optional weitere Sicherheitsbauteile
  • I: Schwellenlager gewinkelt



6. Option Zungenprüfer
Weichenantriebe verfügen in Bereichen, wo zusätzliche Sicherheit erforderlich ist, über Zungenprüfer. Diese Zusatzgestänge werden mit den Zungen verbunden und verhindern bei mechanischen Defekten das ungewollte Verschieben der Zungen, stellen also eine vereinfachte Verriegelung dar. Zungenprüfer werden nur bis zu einer Leitungslänge von 350 m eingesetzt, ansonsten sind Riegel vorgeschrieben. Zungenprüfer sind vorgeschrieben:
  1. bei ferngestellten Weichen, die spitz mit bis zu 65 km/h, stumpf mit bis zu 120 km/h befahren werden,
  2. bei ferngestellten Schutzweichen
  3. bei ferngestellten Weichen auf freier Strecke, die bei Fahrt auf dem falschen Gleis spitz befahren würden
  4. bei stumpf befahrenen 1200 m Weichen
Der Zurüstsatz H bietet zusätzliche Gestängebauteile, um zwei ergänzende Stangenverbindungen vom Weichenantriebskasten zu den Zungenspitzen darzustellen. Für nebenstehende Anordnung, die wahlweise beiderseits des Gleises montiert werden kann und bei der die Drahtzugleitungen von beiden Seiten zugeführt werden können, benötigen Sie:
  • A: 1x Bausatz Weichenstellbock DRG/DR/DB
  • B: 2x Schwellenlagereisen gekröpft
  • D: 1x Weichenlaterne
  • E: 1x Weichenantriebskasten normal
  • F: 1x Umlenkrollenkasten
  • G: Drahtzugkanäle Gr. II
  • H: Gestängebauteile aus Zurüstsatz

Zungenprüfer können bei beliebigen Antriebsanordnungen für ferngestellte Weichen eingesetzt werden, die nicht mit Riegeln ausgestattet sind. Für andere als im Bild gezeigte Anordnungen ist dann ein Zurüstsatz H erforderlich, wenn dieser nicht bereits für den Antrieb selbst erforderlich ist.

      
 
7. Ferngestellte Weiche mit Winkelhebel-Antriebskasten und Weichenlaterne auf der Antriebsseite
Alternativ zum normalen Antriebskasten kann ein Antriebskasten mit integriertem Winkelhebel auch bei 190 m Weichen verwendet werden, der normalerweise nur bei Doppelkreuzweichen oder Weichen mit Mittelverschluß erforderlich ist, wenn die Weichenlaterne aus Platzgründen längs zum Gleis zu verschieben ist. Der Winkelhebel im Weichenantriebskasten wird beim Vorbild genutzt, um die Laterne zu bewegen. Dieser Antriebskasten verfügt beim Vorbild über eine eingebaute Umlenkrolle, die bei der Zuführung der Drahtzugleitung gegenüber des Winkelhebels (wie im nebenstehenden Bild) genutzt werden kann. Sie benötigen für diese Anordnung:
  • A: 1x Bausatz Weichenstellbock DRG/DR/DB
  • B: 2x Schwellenlagereisen gekröpft
  • D: 1x Weichenlaterne
  • G: Drahtzugkanäle Gr. II
  • H: Gestängebauteile aus Zurüstsatz
  • I: Schwellenlagereisen gewinkelt (doppelt gekröpft für Stellbock-Anhebung)
  • J: 1x Winkelhebel-Weichenantriebskasten
Wird die Drahtzugleitung (abweichend von der Abbildung) von rechts zugeführt, ist noch ein Umlenkrollenkasten F gegenüber dem zuführenden Kanalstück G erforderlich


8. Ferngestellte Weichen mit Winkelhebel-Antriebskasten und Mittelverschluß
Weichen, die über Radien größer 190 m verfügen,  besitzen   in der Mitte der Weichenzunge einen weiteren Klammerverschluß  (beispielsweise  unser schlanke Bogenweiche IBW 300-1:9). Der Hauptantriebskasten  sitzt hierbei  ebenfalls an den Zungenspitzen, besitzt einen integrierten  Winkelhebel, der  über ein Gestänge den Mittelverschluß anlenkt.  Da der Winkelhebel  hierbei nicht mehr für die Steuerung der Weichenlaterne  genutzt werden  kann, wird in vielen Fällen die Laterne auf der gegenüberliegenden   Seite des Antriebskastens (analog Beispiel 5) oder mit einem Gestänge,   das durch den Antriebskasten geführt wird (nebenstehende Abbildung),   angetrieben.

Für die Anordnung mit Drahtzugzuführung  von  rechts (siehe Abbildung) verwenden Sie:
  • A: 1x Bausatz Weichenstellbock DRG/DR/DB
  • B: 2x Schwellenlagereisen gekröpft
  • D: 1x Weichenlaterne
  • F: 1x Umlenkrollenkasten (entfällt bei Drahtzug-Zuführung    von links)
  • G: Drahtzugkanäle Gr. II
  • H: Gestängebauteile aus Zurüstsatz
  • J: 1x Winkelhebel-Weichenantriebskasten
  • K: Kanalverbindung Gr. I zum Mittelverschluß

Erfolgt die Drahtzugzuführung von links wie in der nebenstehenden Abbildung, entfällt der Umlenkrollenkasten, da die im Winkelhebel-Weichenantriebskasten integrierte Umlenkrolle genutzt werden kann. Bautei F entfällt also gegenüber vorstehender Anordnung.

Der Mittelverschluß der Weiche selbst (beispielsweise bei unserer Innenbogenweiche IBW300-1:9) wird über ein Gestänge und einen Winkelhebel in einem am Verschluß mit Schwellenlagern montierten Winkelhebelkasten betätigt. Für diesen zweiten Verschluß verwenden Sie:
  • B: 2x Schwellenlagereisen gekröpft
  • H: 1x Gestänge- und Sicherheitsbauteile aus dem Zurüstsatz
  • K: Drahtzugkanäle Gr. I zur Verbindung mit dem Winkelhebel-Antriebskasten
  • L: Winkelhebelkasten

Winkelhebelkasten L und Winkelhebel-Antriebskasten J bitte nicht verwechseln. Da aufgrund der Zungenlänge bei unserer IBW 300-1:9 ein zweiter motorischer Weichenantrieb in der Zungenmitte empfehlenwert ist, kann die Weichenlaterne auch im Bereich des Mittelverschlusses angesetzt werden.


9. Zusätzliche Sicherheitseinrichtungen für den Weichenantriebsbereich
Mit dem Zurüstsatz H können neben weiteren Gestängen verschiedene zusätzliche Sicherheitseinrichtungen realisiert werden, unter anderem beinhaltet unser Zurüstsatz ein Hängeblech, das zwischen die beiden Schwellen um den Verschlußbereich eingesetzt wird. Eine eingeätzte Langnut sorgt für die saubere Führung des Stelldrahtes eines motorischen Weichenantriebs im Bereich der Gestängeöse. Ebenfalls enthalten ist ein Schutzdeckel für den Verschlußbereich sowie zwei zu unseren Weichenbausätzen passende Sonder-Rippenplatten mit Schienenstütze, die einen zusätzlichen Auflageflansch für Schwellenlagereisen bieten und statt der den Weichenbausätzen beiliegenden Teile verwendet werden.


10. Elektrische S700 Antriebseinheit mit Weichenlaterne auf der Antriebsseite
Bei der Verwendung moderner Siemens Weichenmotoren Bauart S700 mit Weichenlaterne auf der Antriebsseite verwenden Sie:
  • A: 1x Bausatz Weichenstellbock DRG/DR/DB
  • B: 2x Schwellenlagereisen gekröpft
  • D: 1x Weichenlaterne
  • H: Gestängeteile und optionale Sicherheitsbauteile aus dem Zurüstsatz
  • M: 1x Bausatz S700 Antriebsattrappe
Zungenprüfer laufen beim S700-Antrieb übereinander angeordnet in den Getriebekasten des Motors, werden daher beide an der ersten Bohrung der Zunge angesetzt.

    
11. Elektrische S700 Antriebseinheit mit Weichenlaterne gegenüber der Antriebsseite
Die Weichenlaterne kann auch gegenüber der Antriebsseite auf einem gesonderten gewinkelten Schwellenlagereisen I untergebracht werden, wenn Platzgründe oder Anordnungsgründe dies erfordern. Hierzu verwenden Sie:
  • A: 1x Bausatz Weichenstellbock DRG/DR/DB
  • B: 2x Schwellenlagereisen gekröpft
  • D: 1x Weichenlaterne
  • H: Gestängeteile und optionale Sicherheitsbauteile aus dem Zurüstsatz
  • I: 1x Schwellenlagereisen gewinkelt
  • M: 1x Bausatz S700 Antriebsattrappe
Zungenprüfer laufen beim S700-Antrieb übereinander angeordnet in den Getriebekasten des Motors, werden daher beide an der ersten Bohrung der Zunge angesetzt.


12.Ortsgestellte Doppelkreuzweiche mit Laterne gegenüber der Stellbockseite
Bei ortsgestellten DKW kann die DKW-Laterne gegenüber der Stellbockseite  montiert werden. Das durchlaufende Verschlußgestänge wird hierbei an einen Winkelhebel in einem Winkelhebelkasten L angeschlossen, der beim Vorbild das Stellmoment über einen Kanal Gr. I zur DKW-Laterne auf Höhe des Kreuzungsherzstückes leitet. Hierzu verwenden Sie für jedes Zungenpaar:
  • A: 1x Bausatz Weichenstellbock DRG/DR/DB
  • B: 2x Schwellenlagereisen gekröpft
  • I: 1x Schwellenlagereisen gewinkelt
  • K: Drahtzugkanäle Gr. I zur DKW-Laterne
  • L: 1x Winkelhebelkasten
Wird der Stellbock mit dem Schwellenlagereisen B auf der letzten Schwelle  mit Zungenplatten montiert, kann der Winkelhebelantrieb auch auf die Stellbockseite  gesetzt werden. Zusätzliche Gestängebauteile sind nicht erforderlich, da diese bereits unseren EKW- und DKW-Bausätzen beiliegen.

Die DKW-Laterne ist mindestens 31.6 mm von der Schienenkopf-Innenkante  der nächstliegenden Schienen zu plazieren, bei unserem DKW 100-1:6 wird  aufgrund des engeren Radius ein etwas größerer Abstand empfohlen. Im Bereich der DKW-Laterne verwenden Sie:
  • K: Drahtzugkanäle Gr. I zur Laterne
  • N: Bausatz DKW-Laterne voll beweglich und beleuchtbar



13. Ferngestellte DKW mit normalem Weichenantriebskasten
Für DKW können normale Weichenantriebskästen ohne integriertem  Winkelhebel verwendet werden, sofern sich die DKW-Laterne auf der dem Antrieb gegenüberliegenden Seite befinden kann. Für eine solche Anordnung  benötigen Sie pro Zungenpaar:
  • B: 4x Schwellenlagereisen gekröpft
  • E: 1x Weicnenantriebskasten
  • F: 1x Umlenkrollenkasten
  • G: Drahtzugkanal Gr. II für die Drahtzug-Zuführung zum Antrieb
  • K: Drahtzugkanal Gr. I zur DKW-Laterne
  • L: 1x Winkelhebelkasten
Die Drahtzugzuführung kann hierbei von rechts (siehe Abbildung) ...

... oder von links erfolgen, je nach Anordnung von Stellwerk, Kanälen und Ablenkungen. Die sonst erforderlichen Gestängebauteile sind in unseren DKW-Weichenbausätzen bereits enthalten.


14. DKW mit elektrischer Antriebseinheit S700
Für DKW mit elektrischem Antrieb mittels S700 verwenden Sie in analoger Anwendung je Zungenpaar:
  • B: 4x Schwellenlagereisen gekröpft
  • K: Drahtzugkanal Gr. I zur DKW-Laterne
  • L: 1x Winkelhebelkasten
  • M: 1x Bausatz Weichenantriebsmotor-Attrappe S700
Die sonst erforderlichen Gestängebauteile sind in unseren DKW-Weichenbausätzen  bereits enthalten.


15. Ferngestellte DKW mit Winkelhebelantriebskasten
Vielfach sind Drahtzugzuführung und DKW-Laterne auf derselben Seite der Weiche angeordnet. Dies erfordert den Einsatz eines Winkelhebelantriebskastens. Für den Aufbau dieser Anordnung mit Drahtzugzuführung von rechts (siehe Abbildung) benötigen Sie je Zungenpaar:
  • B: 2x Schwellenlagereisen gekröpft
  • F: 1x Umlenkrollenkasten
  • G: Drahtzugkanäle Gr. II für die Drahtzugzuführung zum Antriebskasten
  • J: 1x Winkelhebel-Weichenantriebskasten
  • K: Drahtzugkanäle Gr. I zur DKW-Laterne
Die sonst erforderlichen  Gestängebauteile sind in unseren DKW-Weichenbausätzen bereits enthalten.

Bei der Zuführung der Drahtzugleitung von links entfällt der Umlenkrollenkasten F aus voriger Abbildung, da beim Vorbild die im Winkelhebel-Weichenantriebskasten J integrierte Umlenkrolle verwendet wird.


Die DKW-Laterne ist mindestens 31.6 mm von der Schienenkopf-Innenkante  der nächstliegenden Schiene zu plazieren, bei unseren DKW 100-1:6 wird  aufgrund des engeren Radius ein etwas größerer Abstand empfohlen. Im Bereich der DKW-Laterne verwenden Sie:
  • K: Drahtzugkanäle Gr. I zur Laterne
  • N: Bausatz DKW-Laterne voll beweglich und beleuchtbar



16. Ferngestellte Weiche mit Zwischenriegel gegenüber der Antriebsseite
Für Durchgangsgleise, die mit höherer Geschwindigkeit befahren  werden, werden zusätzliche Verriegelungen der Weichenzungen eingesetzt, soweit dies nicht mit Zungenprüfern geschehen kann.  Diese Riegeleinheiten werden ergänzend zu den bisherigen Antriebs-Anordnungen eingebaut und blockieren beim Vorbild die Zungen zusätzlich in den jeweiligen Endlagen, wobei der zugehörige Hebel an der Hebelbank im Stellwerk sich nicht umlegen läßt, wenn sich aufgrund eines mechanischen Schadens im Antriebssystem einer zu verriegelnden Weiche die Zungen nicht in der erforderlichen Endlage befinden. Riegel bieten also neben der zusätzlichen Fixierung der Zungen eine mechanische Rückmeldung an das Stellwerk.

Riegel werden durch gesonderte Riegelleitungen oder durch Signalleitungen angetrieben. Mit einer Riege- oder Signalleitung können mehrere Riegel hintereinandergeschaltet angetrieben werden, also mehrere Weichen (oder Gleissperren) verriegelt werden, um eine Durchfahrstraße zu verriegeln. Befindet sich der Riegel innerhalb der Drahtzugleitung, wird von Zwischenriegeln gesprochen, am Ende einer Riegelleitung von einem Endriegel. Da am Ende einer Drahtzugleitung eines Signals das Signal selbst steht, sind in dieser Leitung nur Zwischenriegel anzutreffen.

Nebenstehende Abbildung zeigt oberhalb der Weiche den Zwischenriegel mit Einbaukomponenten. Für den Riegelkasten Q wird beim Einsatz in eine Signalleitung ein großer Zwischenriegelkasten verwendet, beim Einsatz in eine gesonderte Riegelleitungen verwenden Sie stattdessen einen sog. Leichtriegel (siehe Bauteileübersicht Teil III).

Riegel finden gemäß den Vorschriften der DB seit 1971 wie folgt bei Weichen mit einer Leitungslänge von über 350 m (darunter: Zungenprüfer) Verwendung für:
  1. ferngestellte Weichen, die von Zügen mit mehr als 65 km/h spitz befahren werden
  2. ferngestellte Weichen, die von Zügen mit mehr als 120 km/h stumpf befahren werden
  3. ferngestellte Schutzweichen
  4. ferngestellte Weichen auf freier Strecke, bei Fahrt auf dem falschen Gleis spitz befahren werden
  5. ferngestellte Weichen mit 1200 m Abzweigradius, die stumpf befahren werden
Unabhängig von der Leitungslänge werden ebenfalls mit Riegeln am Spitzen- und ggf. Mittelverschluß ausgestattet:
  1. Weichen mit einem Abzweigradius von 1200 m, die spitz befahren werden
  2. Kreuzungen mit beweglichen Herzstückspitzen
  3. ortsgestellte Weichen und Gleissperren, die bei Zugfahrten zu sichern sind (hier können auch ortsbetätigte Riegelschlösser verwendet werden)
Diese Riegeleinheiten werden ergänzend zu den bisherigen Anordnungen eingebaut und blockieren beim Vorbild die Zungen zusätzlich in den jeweiligen Endlagen. Für den Aufbau der Riegeleinheit oberhalb der Weiche verwenden Sie folgende Bauteile:
  • B: 2x Schwellenlagereisen gekröpft
  • H: 1x Gestängeteile aus Zurüstsatz
  • K:  Drahtzugkanäle Gr. I für die durchlaufende Riegel- oder Signalleitung (zum Endriegel oder Signal)
  • O: 2x Bausatz Druckrollenkasten Gr. IV
  • P:  2x Drahtzugkanäle Gr. IV, 11.5 mm lang (DB) oder 46 mm lang (DRG)
  • Q: Zwischenriegelkasten für Signalleitungen oder Leichtriegelkasten für Riegelleitungen
Die Bauteile für den Weichenantrieb unterhalb finden Sie bei den Beispielen zu den Weichenantrieben weiter oben, je nachdem, wie die Weiche ausgestattet werden soll, da Antriebs- und Riegeleinheiten voneinander unabhängig aufgebaut werden können.


17. Ferngestellte Weiche mit Endriegel gegenüber der Antriebsseite
Nebenstehende Abbildung zeigt oberhalb der Weiche das Ende einer Riegelleitung mit dem letzten  Riegel in dieser Drahtzugleitung. Bei Signalleitungen steht am Ende der Leitung das Signal selbst, sodaß dort keine Endriegel eingesetzt werden.

Sie verwenden für die Endriegel-Einheit in einer Riegelleitung:
  • B: 2x Schwellenlagereisen gekröpft
  • H: 1x Gestängeteile aus Zurüstsatz
  • K:  Drahtzugkanäle Gr. I für die durchlaufende Riegel- oder Signalleitung (zum Endriegel oder Signal)
  • O: 1x Bausatz Druckrollenkasten Gr. IV
  • P:  1x Drahtzugkanal Gr. IV, 11.5 mm lang (DB) oder 46 mm lang (DRG)
  • Q: Endriegelkasten



18. Ferngestellte Weiche mit Zwischenriegel auf der Antriebsseite
Wenn aus Platzgründen die normale Plazierung des Riegels gegenüber  des Weichenantriebskastens nicht möglich ist, wird der Riegelkasten direkt hinter dem Weichenantriebskasten angebracht, um die Riegelstangen so kurz wie möglich zu halten. Für diese Variante verwenden Sie einschließlich der Bauteile für den Weichenantrieb:
  • A: 1x Bausatz Weichenstellbock DRG/DR/DB
  • B: 3x Schwellenlagereisen gekröpft
  • D: 1x Weichenlaterne
  • G: Drahtzugkanal Gr. II für die Drahtzugleitung des Antriebs
  • H: 1x Zurüstsatz für Gestängebauteile
  • I: 1x Schwellenlagereisen gewinkelt, 2x gekröpft montiert für Stellbock
  • J: 1x Winkelhebel-Weichenantriebskasten
  • K: Drahtzugkanäle Gr. I für die durchlaufende Riegel- oder Signalleitung
  • O:2x Druckrollenkasten Gr. IV
  • P: 2x Drahtzugkanal Gr. IV 11.5 mm lang (DB) oder 46 mm lang (DRG)
  • Q: Zwischenriegelkasten für Signalleitungen oder Leichtriegelkasten für Riegelleitungen
Alternativ ist die Plazierung von Riegeln hinter den Antrieben auch bei normalen Antrieben möglich.


19. Ferngestellte Weiche mit Endriegel auf der Antriebsseite
Wird ein Endriegel auf der Antriebsseite eingebaut, entfallen gegenüber der Anordnung aus Beispiel 18 ein Druckrollenkasten O, ein kurzes Kanalstück  Gr. IV (P) und weiterführende Drahtzugkanalstücke Gr. I (K). Wird die Drahtzugleitung für den Antrieb von rechts zugeführt, ist die dritte Antriebsanordnung von Beispiel 4 zugrundezulegen, die mit Riegelsystem-Komponenten ergänzt werden kann.

Für das hier gezeigte Beispiel benötigen Sie:
  • A: 1x Bausatz Weichenstellbock DRG/DR/DB
  • B: 3x Schwellenlagereisen gekröpft
  • D: 1x Weichenlaterne
  • G: Drahtzugkanal Gr. II für die Drahtzugleitung des Antriebs
  • H: 1x Zurüstsatz für Gestängebauteile
  • I: 1x Schwellenlagereisen gewinkelt, 2x gekröpft montiert für Stellbock
  • J: 1x Winkelhebel-Weichenantriebskasten
  • K: Drahtzugkanäle Gr. I für die einlaufende Riegelleitung
  • O:1x Druckrollenkasten Gr. IV
  • P: 1x Drahtzugkanal Gr. IV 11.5 mm lang (DB) oder 46 mm lang (DRG)
  • Q: Endriegelkasten



20. Schmalriegel
Bei der Verriegelung von Weichen in komplizierten Gleisentwicklungen kann die Verwendung des Schmalriegels erforderlich sein, der zwischen zwei Schwellen montiert werden kann, um die Riegelstangen so kurz wie möglich ausführen zu können. Der Schmalriegelkasten R wird von hinten mit einem Kanal Gr. II (K) angefahren, die Gestängeteile werden unserem Zurüstsatz H entnommen. Antriebsseitig entspricht die gezeigte Anordnung unserem Beispiel 15.